Prioritäten bei DomusDiana

Bei meiner ersten Gesprächsrunde wurde mir empfohlen eine Liste meiner Prioritäten zu erstellen. Hier das Resultat meiner Überlegungen, mit absteigender Priorität.

Tranquillity

In erster Linie verbinde ich mit Tranquillity den deutschen Begriff Ruhe.

Auf DomusDiana bezogen, will ich vom Lärm geschützt sein, egal ob von Aussen oder von Innen. In meiner Wohnung habe ich eine recht laute Eiswürfelmaschine. In meinem Projekt würde ich diese in den Hauswirtschaftsraum stellen und möchte nicht, dass ich diese im Wohnzimmer höre.

Lärmquellen heute sind heute vor allem der Flugverkehr und die Nachbarn, letztere sowohl im Haus wie auch in der Umgebung. Es ist mir wichtig, dass der Lärm auch im Haus, zwischen den einzelnen Räumen, gedämpft wird.

Mit Tranquillity verbinde ich aber auch klare Linien und eine Architektur wie von Ludwig Mies van der Rohe (z.B. die Villa Tugendhat).

Raumklima

Gemäss Wikipedia umfasst dieser Begriff neben der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit auch die Zusammensetzung der Luft, Beleuchtung, Luftzug und die Materialwahl.

Die Temperatur in Häusern liegt zwischen 16 und 24 °C. Schlafzimmer und Lager liegen am unteren Ende, das Badezimmer am oberen Ende. In meiner Wohnung habe ich im Winter oft zu kalte Füsse und im Sommer ist es zu heiss.

Zur Luftfeuchtigkeit kann ich nicht viel sagen. Ich lüfte wohl zwei bis drei Mal am Tag, am Morgen nach dem Aufstehen, wenn ich gekocht habe und oft auch während der Nacht. In der Dusche wie im WC habe ich Lüfter (da kein Fenster). Sinnvoll wäre es wohl, den Lüfter in der Dusche mit einer Zeitschaltuhr oder Automatik zu verbinden.

Bei Beleuchtung wird natürliches von künstlichem Licht unterschieden. Alternativ auch Licht von aussen von Licht von innen. Nachts stört mich in meiner Wohnung Licht von aussen. Deren Quelle ist einerseits die Strassenbeleuchtung wie auch dar vorbeifahrenden Autos. Deshalb ist es mir wichtig, beim Projekt DomusDiana diese Faktoren bei der Positionierung der Fenster zu berücksichtigen. Eine weitere Quelle ist die Weihnachtsbeleuchtung, welche teilweise schon amerikanische Ausmasse annehmen.

Tagsüber will ich den Lauf der Sonne erleben und innen und aussen Orte haben, wo ich die Sonne geniessen kann.

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung / Komfortlüftung halte ich für notwendig. Diese sollte auch die Zusammensetzung der Luft sowie die Luftfeuchtigkeit regulieren ohne Durchzug zu verursachen.

Zuletzt zur Materialwahl. Hier beziehe ich mich auf zwei Aspekte, visuell und haptisch. Materialien wirken sich visuell aufs Raumklima aus. Holz wirkt warm, Beton kalt. Haptisch das gleiche. Gewisse Materialien fühlen sich warm an, andere kalt, auch wenn sie gleich warm sind. Ich liebe Klobrillen aus Holz. Auch wenn sie mehr Pflegeaufwand verursachen schocken sie nicht wie eine kalte Klobrille aus Plastik.

Räume

Oftmals wird eine detaillierte Aufstellung der Räume und ihrer Funktionen gerne auch mit Grössenangaben verlangt. Dies möchte ich vorerst unterlassen. Ich habe noch immer keine Ahnung, wie teuer mein Projekt DD2 wäre. Es wäre hilfreich, wenn ich eine m2-Grösse für mein Projektrahmen erhalten würde und auf Grund dieser könnte ich die Anzahl, Funktion und Grösse der Zimmer berechnen.

2 + 2 + 2

Dies soll die Zahl der Schlafmöglichkeiten sein. Zum Beispiel wenn mich meine Schwester und ihren beiden Kindern besucht, sollten wir in drei Räumen schlafen können. Also Schlafzimmer, Gästezimmer und Notzimmer (z.B. ausziehbares Bett im PC-Zimmer).

8 + 2 + 2

Am Esstisch sollten 8 Personen gut Platz haben, 10 OK und mit einem Beistelltisch 12 Personen (8 am ersten Tisch und 4 am „Kindertisch“).

Barrierefrei

In meiner Arbeit habe ich oft mit Hauseigentümern Kontakt, die im Alter oder durch einen Unfall in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Oft müssen sie ihr Heim mit hohem Aufwand umbauen oder auf die Nutzung der Räume im Obergeschoss und Keller verzichten.

Ich möchte DomusDiana so bauen, dass auf Treppen verzichtet wird und dass Personen im Rollstuhl das Haus nutzen können. Procap gibt hier gute Empfehlungen.

Andererseits hat ein Haus auf einer Ebene auch Nachteile. Einerseits verzichtet man auf Aufsicht, andererseits ist es auch teurer, da die Dachfläche und die Bodenplatte der Wohnfläche entsprechen. Bei zwei Stockwerken braucht man für die gleiche Wohnfläche nur die halbe Dachfläche.

Sicherheit

Dazu gehört der Schutz der Bewohner und dem Eigentum vor Naturgefahren wie auch vor Menschen.

Da die Parzelle oben an einem Hügel liegt, ist das Risiko von Hochwasser gering. Die Werte für Radon, Sturm und Hagel sind auch am unteren Ende der Skala. Keine Gefährdung bestehe durch Hochwasser, Rutschung, Steinschlag und Lawinen gemäss der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung.

Ein gewisses Risiko für Erdbeben existiert. Obige Seite listet Liesberg in die Erdbebenzone 1b, aber am Rand der Erbebenzone 2.

Luftschutzkeller werden normalerweise für Einfamilienhäuser nicht mehr gebaut.

Zum Schutz vor Menschen habe ich ein Bedürfnis für gute Türen und Schliesssysteme wie auch für sichere Fenster. Dies kombiniert mit einer Alarmanlage kombiniert mit Kameras aussen und innen sollten diesen Punkt abdecken.

Autarkie

John Donne schrieb „No man is an Illand“. Obwohl dies schon seine Richtigkeit hat, empfinde ich es als sinnvoll, wenn DomusDiana sich auch Fragen zur Selbstversorgung stellt. Die Bereiche sind Nahrung, Wasser, Wärme und Strom.

Nahrung und Wasser sind am einfachsten. Es braucht nur wenig Raum um diese zu lagern. Der Bund empfiehlt 9 Liter Wasser für eine Person und eine Woche. Ein ähnliches Gewicht / Volumen hat das Essen und ein Notkocher.

Wärme sollte bei einem gut isolierten Haus mit einem Holzofen auch kein Problem sein.

Strom fällt meistens im Winter aus, wenn die Photovoltaik keinen grossen Nutzen bringt. Batterien sind noch sehr teuer und werden im Winter auch leer sein. Ein Notstromaggregat mit Propangas kann das Nötige für ein paar Tage absichern. Ich hatte in früheren Überlegungen längere Ausfälle überbrücken wollen. Dies ist aber nur sehr schwer machbar, sprich teuer.

Unklar ist noch die Frage zum Schutzraum. Auch wenn ich mein Haus nicht unterkellern will, stelle ich mir die Frage zu einem Schutzraum schon. Wenn ich alles richtig verstanden habe, gibt es keine Pflicht zum Schutzraum. Auch kann man sich die Frage sehr wohl stellen, ob man den Dritten Weltkrieg überleben will. Aber etwas in diesem Rahmen könnte doch Sinn machen.

Automation

Gewisse Automation finde ich sinnvoll. Auch für das Thema Sicherheit, gibt es hier Synergien. Ich habe aber noch kein System gefunden, welches mich voll überzeugt.

Ich mag Wasserhähne mit Sensoren, damit man mit schmutzigen Händen nicht die Armaturen anfassen muss. Auch finde ich einen Fussschalter für die Küche sinnvoll.

Dagegen bin ich kein Fan vom automatischen Licht, sowohl innen wie aussen. Auch finde ich den Nutzen von Musik in allen Räumen den Aufwand nicht wert.

Fazit

Etliche Fragen bleiben offen. Holz- oder Massivbau? Ist das Label Minergie notwendig? Ein- oder zweigeschossig?

Ich habe auch an meinem Projekt DD2 weitergearbeitet. Das Haus war mit rund 360 m² zu gross. Mein neustes Projekt DD4 mit rund 250 m² ist rund ein Drittel kleiner.