Einleitung

Am 3. November 2022 fand im Büro der Blaser Architekten ein erster Workshop statt. Dieser dauert rund zwei Stunden.

Wie im Prospekt ersichtlich ist, sieht das Grundstück fast wie ein Kinderzeichnung eines Hauses aus. Es ist hauptsächlich quadratisch, mit einem 70 / 30 Dach, bei dem der First sich östlich der Mitte befindet. Der nördlichste Punkt befindet sich an der höchsten Stelle des Grundstücks, bei rund 548.5 Meter über Meer, die oberen Ecken bei rund 547 Meter. Die untere Kante misst rund 537 Meter.

Finanzierung

Eine der grossen Fragen beim Hausbau ist der Preisrahmen. Im September 2019 habe ich über die Finanzen geschrieben. Diesen Beitrag habe ich im Oktober 2021 ergänzt. Seinerzeit bin ich von einem Budget von 1 bis 1.25 Millionen ausgegangen. Daran hat sich nicht viel geändert. Vier der fünf Projekte gehen von einem Rahmen von rund einer Million aus. Das fünfte Projekt liegt bei 1.3 Millionen, was oberhalb meiner Komfortzone liegt.

Bei einer Million Investitionssumme gehen 75’000.00 Mehrwertsteuern weg. Weitere 185’000.00 gehen für Nebenkosten und Architekten-Honorare weg. Bleiben also für den Bau also 740’000.00 was 740 m³ gibt. Um von den m³ zu den m² zu kommen werden unterschiedliche Faktoren verwendet. Für eingeschossiges wohnen 4 (1 für Boden, 1 für Dach, 2 für Wohnraum), für zweigeschossiges Wohnen 3 (1 für Boden oder Dach, 2 für Wohnen), Garage 3.5, Keller 3.5.

Für die Million sind rund 230 m² Wohnfläche realisierbar. Die vier ersten Projekte bleiben in diesem Rahmen, das 02-05 liefert 324 m² für 1.3 Millionen. Mein Projekt DD4 sollte also im Bereich von 1.2 Millionen realisierbar sein, mit rund 280 m2.

Grundüberlegungen

Eines der grössern Probleme ist der Zugang zur Parzelle mit dem Auto. Einerseits stellt sich die Frage nach einer Garage für ein oder zwei Autos. Mit dem Hintergedanken eines Wiederverkaufs wie auch die Aufteilung des Hauses in zwei separate Teile spricht mehr für zwei Plätze.

Die Zufahrt auf allen fünf Projekten ist vom Bielrainweg. Ich hatte eher den Zugang vom „Ob den Häusern“ gesehen. Herr Blaser wird sich nochmals die Parzelle anschauen und überlegen ob ein Zugang von OdH möglich ist.

Eine weitere Frage war die Platzierung der Liegenschaft. Zwar könnte man die Liegenschaft in einer Reihe der Häuser zu Linken und Rechten bauen. Damit würde aber der Zugang von der Strasse schwieriger. Das Gefälle würde eine längere Rampe bedingen mit entsprechenden baulichen Massnahmen die weder schön sind noch Nutzen bringen.

Für mich gehört die Aussicht zum wichtigsten. Daher macht es wenig Sinn, den Raum im Norden unnötig zu vergrössern.

Ein wenig besprochener Punkt war das Prinzip des Passivhauses. Den Wunsch, das Haus hauptsächlich durch die Sonne heizen zu lassen hat auch Folgen für die Konstruktion. Form follows function, wie im 700 Prozent Haus.

Variante 1 / 02-01

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In dieser Variante sind alle Räume auf einer Ebene. Damit man von der Garage ohne Treppen direkt ins Haus kommt, führt dies zu einem Haus auf Stelzen. Dies ist auch von ökologischen Standpunkt nicht unvorteilhaft. Das Projekt Autarky von Markus Oegerle ist auch auf Stelzen. Dadurch kann man graue Energie in der Bodenplatte sparen.

Die Idee eines „Baumhauses“ hat mir im auf den ersten Blick nicht gefallen. Die beiden Fotos auf dem PDF finde ich trotzdem spannend, je mehr ich sie betrachte. Aber dass der Bezug zum Garten ein wenig verloren geht, gefällt mir weniger. Ich möchte schon in zwei drei Schritten im Garten sein, nicht in 20 Stufen.

Gut gefallen mir der direkte Zugang von der Garage ins Haus, das Reduit und das grosszügige Wohnzimmer.

Wenn ich ein kleineres Haus bauen würde, könnte ich mir ein Baumhaus gut vorstellen. Bei meinem doch grösseren Haus jedoch nicht.

Variante 2 / 02-02

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Hier wurde mit der maximalen Gebäudelänge von 24 Metern auf zwei Ebenen gearbeitet. Davon nimmt die Doppelgarage und der darunterliegende Keller 6 Meter ein. Bewohnt werden also 18 auf 7 Meter (minus Terrasse) auf zwei Etagen.

Die Einteilung der Räume ist noch nicht überlegt, auch die Treppe würde ich anders legen. Ich werde mir in meinen Ferien mehr Gedanken dazu machen.

Vieles bei der Architektur ist auch Mathematik. Einerseits die Finanzen, aber auch die Physik der Sonneneinstrahlung beim Passivhaus. Das Heizen durch die Sonne stellt gewisse Bedingungen. Hier nochmals das Bild zum Prinzip.

Im Sommer sollen die Sonnenstrahlen nicht direkt ins Haus scheinen um den Wohnraum nicht unnötig zu heizen.

Hingegen soll die tiefliegende Sonne im Winter einen maximalen Innenraum heizen.

Dies kombiniert mit einer Komfortlüftung mit Heizung und Kühlung für die extremen Tage und einer guten Isolierung sollen das Haus unabhänig von der Lage am Energiemarkt und der Politik machen.

Mehr dazu auch hier.

Was mir auch gut gefallen hat, sind die beiden Terrassen und dass man einen direkten Zugang in den Garten hat. Auch finde ich den grossen Keller / Schopf gut. Kann der Luftschutzkeller unter dem Vorplatz liegen oder muss ein Luftschutzkeller auch den Grenzabstand einhalten?

Variante 3 / 02-03

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Mit dieser Variante wurde geschaut, wie ein Gebäude in der Linie mit den Gebäuden zu beiden Seite aussehen würde.

Einerseits kann so die Garage hinter das Haus gebaut werden. Dies hat positiv zur Folge, dass vom Garten her die Garage nicht sichtbar ist. Andererseits verschwindet viel vom Garten, da der Raum zwischen dem Haus und der Strasse unnötig vergrössert wird und ich mir nicht vorstellen kann, diesen Raum nutzen zu wollen.

Meine Hauptkritik ist aber die Verschattung des Untergeschosses, was bei einem Passivhaus eine Sünde ist, selbst mit einer konventionellen Heizung wird dies wohl wenigen gefallen. Retten könnte man diese Variante, indem man den grösseren Teil nach unten legt und das kleinere Teil oben, wie beim DD2 oder DD4.

Auch schlechter ist der Zugang zum Garten vom Untergeschoss und die grössere Aufschüttung bei der Garage.

Variante 4 / 02-04

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Bei dieser Variante trennt eine breite Aussentreppe das separate Garagengebäude vom Hauptgebäude. Es besteht eine überdachte Verbindung zum Haus. Jenes hat zwei gleichberechtigte Ebenen mit privatem Bereich oben und Gästebereich unten. Beide Teile haben entweder eine grosse Terrasse oder eine grosse Gartenterrasse mit ebenerdigem Zugang zum Garten.

Von den vorgestellten Projekten, gefällt mir dies am besten.

Variante 5 / 02-05

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Dieses Grundstück nützt wieder die maximal erlaubte Gebäudelänge von 24 Metern aus. Die Tiefe beträgt 8 Meter resp. bei der Garage 11 Meter.

Der Kostenrahmen von 1.3 Millionen ist höher als dass der obere Budgetrahmen von 1.2 Millionen, aber nicht um sehr viel.

Was mir gefällt, ist dass beide Etagen grosse Fenster nach Süden haben, dass die Garage integriert ist und dass die ganze Südseite von Wohnraum, nicht Garagen oder Lagerraum belegt wird.

Fazit

Momentan schwebt mir eine Heirat von Variante vier und fünf vor. Ein Projekt, welches grössenmässig zwischen diesen beiden Varianten liegt. Wo die Prinzipien des Passivhauses gewahrt werden. Und bei welchem die das obere Geschoss kleiner ist.

Ich bin schon ein wenig am Zeichnen und werde versuchen, während meinen Ferien meine Gedanken zu konkretisieren.

DD8

Obwohl ich vor meinen Ferien nicht zu viel Zeit habe, habe ich ein wenig am Projekt DD8 gezeichnet. Dies ist ganz klar mehr eine Skizze als ein fertiges Projekt.

Ein wichtiges Prinzip war die Nutzung der ganzen Fensterfront gegen Süden. Dies war in den Projekten -01 und -03 gut, und im -05 zumindest im Erdgeschoss gut realisiert.

Im Erdgeschoss befinden sich das Hauptschlafzimmer mit Bad und die Hauptküche / Wohnzimmer / Esszimmer mit Reduit und Gäste WC. Eine breite Treppe führt ins Untergeschoss, wo das zweite Schlafzimmer und die „Einliegerwohnung“ befinden.