Einführung
In den letzten Monaten ist einiges passiert. Nicht nur Covid und die Invasion der Ukraine durch Russland. Letzteres hat den Wunsch einen Luftschutzraum zu bauen verstärkt. Mein Zeitplan hat sich nicht verändert, aber dazu später mehr. Nach den Gesprächen mit den Architekten, habe ich von dreien Referenzen verlangt.
Aber vorher noch kurz zu einem Nebenprojekt.
Hoshizaki
Als ich meine Wohnung gekauft habe, war der Umbau der Küche meine erste Priorität. Diesen habe ich mit der Firma Heid in Sissach umgesetzt. Meinen Besuch bei dieser Firma habe ich hier beschrieben. Im Grossen und Ganzen war ich mit ihrer Leistung zufrieden, aber nicht mit dem Einbau der Eiswürfelmaschine.
Hoshizaki ist eine japanische Firma, welche unter anderem Eiswürfelmaschinen produziert. Hier noch der Link zur europäischen Seite. Kennengelernt habe ich die Firma durch die Bücheli Bar in Basel.
Ich hatte die Eiswürfelmaschine selber gekauft und die Unterlagen an die Heid AG gegeben. Der Einbau ist aber nicht fachgerecht erfolgt. Weder vom Verkäufer noch vom Küchenbauer wurde ich darauf hingewiesen, dass ein Filtersystem installiert werden sollte. Auch dass die Maschine keine Pumpe hat, welches das Abwasser entsorgt, wurde beim Einbau nicht berücksichtigt. Dies beweist einmal mehr, dass man sich nicht blind auf die Fachleute verlassen kann und dass man selber vieles kontrollieren muss.
Das Fehlen des Filters hat zur Verkalkung geführt, diese zur Verrostung eines Motors und somit zum Totalverlust.
Da weder eine Pumpe noch eine Rücklaufventil installiert wurde, blieb einerseits Wasser im Fach der Eiswürfel stehen und Abwasser von der Spüle konnte in Teile der Eiswürfelmaschine eindringen was unhygienisch ist.
Ausserdem wurden die verlangten Abstände bei der Montage nicht eingehalten, so dass die Belüftung nicht optimal ist. Dies konnte beim Umbau nicht behoben werden.
Sanitärarbeiten
Die Spülung meines WCs war auch ein Problem. Je nach Tagesform lief Wasser nach, was zu Kalkbildung führte. So nahm ich mit der Stocker Sanitär AG Kontakt auf, um beide Probleme zu lösen.
Die ursprüngliche Idee war es, das WC und Lavabo zu ersetzen und eine Wasserhebepumpe für die Eiswürfelmaschine zu installieren. Im Verlauf dieses Auftrags, hat die Hoshizaki ihren Geist aufgegeben und ich bestellte einen Ersatzgerät. Der Service von Hoshizaki war nicht was ich von einer japanischen Firma erwarten würde. Die japanische Seite hat nicht mal eine Email-Adresse und von Emails an die Filialen in UK, EU und USA wurde nur eines mit Verspätung beantwortet.
Die neue Maschine wurde von der GKM Gewerbekühlmöbel AG inklusive des Filtersystems geliefert, es gibt also auch Firmen, welche mitdenken.
Die Montage aller Produkte ging länger als erwartet, aber ich kann die Stocker Sanitär AG empfehlen.
Für DomusDiana würde ich mir aber noch ein wenig länger überlegen, welche WC-Schüssel und Spülkasten ich verwenden möchte. Einerseits finde ich das randlose WC praktisch bei der Reinigung. Der Wasserverbrauch des Spülkastens ist aber viel zu hoch.
Aber jetzt zu den Referenzen.
Familie Schurter, Rorbas ZH, Freshhaus-Referenz
Da ich schon einige Häuser der Freshhaus AG gesehen haben, genügte mir hier ein Telefongespräch. Herr Schurter gab mir gerne Auskunft zu seinem Projekt.
Wie man den zahlreichen Bildern entnehmen kann, steht sein Haus auch an einem Hang. Es hat zwei Stockwerke, keinen Keller und ein Flachdach. Im oberen Geschoss befindet sich die Küche, das Ess- und Wohnzimmer wie auch das Elternschlafzimmer mit Ankleide und Bad. Im Untergeschoss befinden sich die Kinderzimmer, Technik und der Eingang.
Eine Doppelgarage und ein überdachter Sitzplatz bei der Küche, rundet das Angebot ab. Wie bei DomusDiana war Herrn Schurter die Aussicht wichtig. Dies war auch der Grund, die wichtigen Zimmer im Obergeschoss anzusiedeln. Das ist auch für mich relevant, deshalb möchte auch ich ein zweites, kleineres Wohnzimmer mit Bar, im Obergeschoss haben.
Der Bauherr besass ein Grundstück mit dem Elternhaus zum Abbruch. Er hatte zuerst Kontakt mit einem Architekten aber fand, dass dieser die Kosten nicht im Griff habe. Freshhaus habe ihm ein gutes Gefühl gegeben, einerseits durch die Kostenkontrolle, die Stimmung auf dem Bauplatz und die Begleitung während des ganzen Planungs- und Bauprozesses und auch danach.
Das Haus wurde in Massivbauweise erstellte, eine extra breite Treppe soll den nachträglichen Einbau eines Treppenlifts erleichtern. Sonst gab es keine Spezialwünsche, geheizt wird mit einer Wärmeluftpumpe, Solar und Ladestation in der Garage ist vorbereitet, die Raumhöhe wurde etwas erhöht. Auf das Reduit bei der Küche möchte er nicht verzichten.
Herr Schurter war mit den Leistungen von Freshhaus sehr zufrieden und würde wohl wieder mit ihnen bauen.
Haus Gomes, Himmelried, Referenz Blaser Architekten AG
In diesem Beitrag habe ich die Blaser Architekten AG vorgestellt. Eines meiner Lieblingsobjekte war das Haus Gomes in Himmelried. Die Familie Gomes hat schon einige Jahre in Himmelried zur Miete gelebt und konnten dieses unbebaute Grundstück von einer Familie kaufen, die in die USA ausgewandert ist.
Das Gebäude liegt an leichter Hanglage und hat eine Länge von fast 30 Meter. Auf der Strassenseite hat es einen Stock über den Boden und ist unterkellert. Zum Hang / zur Aussicht, sind zwei Stockwerke vorhanden. Die vier Stockwerke sind versetzt im der Split-Level-Bauweise angeordnet. Ich bin kein Fan dieser Bauweise, da man öfter Treppen benutzen muss. Klar sind diese kleiner, aber ich habe lieber zwei getrennte Bereiche mit weniger, dafür mit einer längeren Treppe.
Die Familie besteht aus den Ehegatten, vier Kindern und einem Hund. Auf den 385 m² Nutzfläche hat es auch noch Platz für ein Gästezimmer. Jedes der Kinder hat ein eigenes Zimmer und teilen sich zwei Badezimmer. Das Elternzimmer mit Bad und Ankleide und ein Gästezimmer mit Bad wie auch ein Büro runden das Angebot oben ab. Unten befinden sich das sehr grosse Wohn- und Esszimmer mit Küche und zwei Reduits wie auch vier Räume.
Gespräch mit dem Bauherren
Blaser Architekten waren nicht der erste kontaktierte Architekt. Dies war die on3, welche ich hier beschrieben habe. Auf mein Email hat on3 gar nicht reagiert…
Die Bauherrenberatung hat David Dick der Aegerter & Bosshardt übernommen. Ich hatte hier ja schon Hans Röthlisberger erwähnt, von dem ich auch schon zwei Bücher gelesen habe.
Es gab beim Bau gewisse Probleme, welche jedoch meist geklärt werden konnten.
Die mit eloxierten Aluminiumblechen verkleideten Fassade konnte nicht in einheitlicher Farbe geliefert und montiert werden. Wenn er mich nicht darauf hingewiesen hätte, wäre mir das wohl nicht aufgefallen.
In der Südwestecke besteht ein überdachter Sitzplatz. Das Obergeschoss wird von einer Säule getragen. Es wurde diskutiert, ob man ohne diese bauen wollte. Dafür hätte man ein Gegengewicht konstruieren sollen, was aus Kostengründen verzichtet wurde.
Im Elternschlafzimmer waren ursprünglich zwei Fenster verbaut. Da Herr Gomes eine unbehinderte Aussicht wünschte, wurde diese durch ein grösseres Fenster von Erne ersetzt.
Bei der Aussenküche war geplant, einen Grill zu integrieren, welche die Bauherren schon besassen. Leider konnte man aber den Deckel nicht öffnen, wenn er an der geplanten Stelle stand. Erinnert mich doch an was…
Die Küche stammt von der Veriset AG und besitzt zwei Reduits. Ist das noch modern, wenn die sechs Personen auf ihrer Homepage in der Küche alle weiblich sind?
Meine Gedanken
Eines meiner ersten Kritiken betrifft den Verlust der schönen Aussicht im Sommer. Die Fassade im Süden mit den grossen Fenstern ist genial und bietet tolle Aussichten. Aber im Sommer verliert man diese, da man schon früh am Morgen alle Storen schliessen muss, um nicht gebraten zu werden. Wie in meiner Besprechung vom 700 % Haus beschrieben, machen Überhänge Sinn. In meinem Projekt DD4 beschattet der Überhang die Fenster vollständig (das Dach ist noch nicht erfasst, Stand August 2022). Im Projekt DD2 ist der Überhang zu klein.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das kleine Elternschlafzimmer. Der Platz zwischen dem Bett und dem Fenster ist recht eng. Ich lese gerne im Schlafzimmer, teils im Bett, teils im Sessel. Dafür hätte es hier keinen Platz. Ich hätte das Zimmer im Norden verkleinert, um einen Meter oder etwas mehr.
Das Haus hat viele aber eher kleine Räume. Es hat drei Lagerräume, drei Reduits? Vielleicht hat dies auch mit der Grösse der Familie zu tun. Ich jedoch wäre mit einem Reduit pro Etage und dem Luftschutzkeller zufrieden (vielleicht noch ein Estrich-Abteil).
Die Arbeitsplätze im Wohnzimmer würden nicht viel genutzt, erklärte Herr Gomes. Diese befinden sich an der Nordwand, des Wohnzimmers. Auch wenn ich die Idee dahinter verstehe, arbeite ich lieber in Ruhe. Vielleicht werde ich zu leicht abgelenkt?
Holz ist ein lebender Baustoff. Auf den Bildern sieht man dieses Innen und Aussen. Aber Holz verändert sich, aussen wird das Holz schon schnell sehr grau, was mir weniger gefällt. Positiv finde ich auch die guten Einbaumöbel und die Küche mit Blick nach draussen, nicht an eine Wand.
Meine Gedanken zur Split-Level-Idee habe ich schon geschildert.
Am Bild rechts sieht man das Problem mit dem Luftraum und der unbrauchbaren Aussicht, da man die Storen auf Grund der Sonnenbestrahlung schliessen muss.
Positiv finde ich das Reduit im ersten Stock. In meinem Projekt DD4 habe ich oben keines, dafür ist vielleicht im 2. Badezimmer noch Platz für einen grösseren Einbauschrank?
Umbau Riehen, Referenz EssZett
Erstaunlich, was hier geleistet wurde. Leider sind auf der Projektseite der EssZett Architekten keine Bilder des ursprünglichen Gebäudes zu sehen. Dieses ist noch auf Google Street View zu sehen und zeigt ein langweiliges, altbackenes Haus, das keinen zweiten Blick wert ist.
Ziel war es einerseits einen Bezug zum Garten herzustellen und das alte Schrägdach durch ein Dachgeschoss mit drei Schlafzimmern zu ersetzen. Beides wurde erreicht.
Das Herz des neuen Gebäudes ist die zentrale Treppe (2. Bild auf ihrer Homepage). Diese ist sehr filigran und hängt von der Decke. Sie führt vom Obergeschoss zum Keller und verbindet somit die einzelnen Räume mit Sichtachsen. Sie gehört zu den Highlights des Umbaus, auch wenn sie mir zu zierlich wäre. Ich habe lieber robuste Treppen.
Fangen wir oben an. Im Obergeschoss befindet sich das Elternschlafzimmer mit Ankleide und Bad wie auch die beiden Kinderzimmer mit einem Badezimmer. Alle Schlafzimmer haben Zugang zu mindestens einem Balkon, jenes der Eltern hat eine Aussendusche. Da kann man nur hoffen, dass der Bambus als Sichtschutz dicht genug wächst.
Auf der nächsten Ebene befindet sich die Küche und das Esszimmer, ein paar Stufen weiter runter das Gäste WC und der Musikraum, noch ein paar Stufen runter das Wohnzimmer und nach ein paar weiteren Stufen, das Büro und die Wirtschaftsräume. Dies ist auf dem 3. Bild des Projekts gut erkennbar.
Die einzelnen Bereiche ab der Küche bis zum Büro haben „Querbezüge und Blickrichtungen“. Dies sind beim Musikraum Fenster zur Küche und zum Entree, sonst grössere Öffnungen.
Meine Gedanken
Beim Umbau wurden Teile vom alten Gebäude wiederverwertet. Das Elternhaus hatte schon eine Holzdecke von einem abgerissenen Gebäude geerbt. Dieses wurde wie auch Fenster wiederverwertet. Ich bin nicht unglücklich, einen Neubau ohne Geschichte erstellen zu können. Ohne fremde Geschichte zumindest.
Die Bauherren führen eine Schreinerei. Ob das mit ein Grund war, das Obergeschoss als vorfabrizierter Holzelementbau zu konstruieren, weiss ich nicht. Meine Vorbehalte gegen den Holzbau wurden auf jeden Fall nicht ausgeräumt. Holz ist ein lebender Baustoff, ich weiss nicht, ob ich das in dem Masse schätzen würde.
Auch die Dusche auf der Terrasse finde ich speziell.
Sehr gut gefallen mir die grossen Fenster. Auf Google Streetview war das alte Haus kaum zu sehen. Heute blickt man vom sehr grossen Fenster gut in den Garten und auf die Strasse. Die neue Küche ist sehr geräumig, mir würde jedoch ein Reduit fehlen.
Auch zum Garten hat man jetzt gute Aussichten und der Sitzplatz lädt einem sicher mehr zum Verweilen im Grünen ein.
Weniger gefällt mir das Split-Level-Konzept und ich habe lieber geschlossene Räume und Gemeinschaftsräume. Kann man in Ruhe im Büro arbeiten, wenn die Kinder in Wohnzimmer Fernsehen und der Mann ich der Küche wirkt?
Gespräche
Ich hatte Ende Juli 2022 noch zwei weitere Gespräche, die ich hier in einem Absatz abhandeln möchte.
Das erste Gespräch war mit Frau A. C. aus B., eine Person mit der ich berufsmässig zu tun hatte. Sie hat mir ein wenig von ihrem Projekt erzählt, in welches sie vor kurzem eingezogen ist. Auch in der Region Basel, auch in einer Hanglage, hat sie zwei Architekten „verbraucht“ bis sie ihren jetzigen Partner gefunden hat. Sie hat erklärt, dass beim Bauen vieles schief geht, dass es schwierig ist, die Kosten einzuhalten und dass es Sinn macht, regelmässig auf der Baustelle zu sein und eine guten Kontakt zu den Handwerkern und dem Bauführer zu haben.
Dessen Fehlen auf Grund seiner Ferien sei schon spürbar gewesen und sie hoffe, dass Mängel nach seiner Rückkehr behoben werden können. Sie habe ein grösseres Büro gewählt, einerseits wegen der Anwesenheit, der verschiedenen Kompetenzen aber auch der Marktmacht. Gewisse Handwerker hätten gute Angebote gemacht, nur damit sie mit dem Büro zusammenarbeiten konnten.
Das zweite Gespräch war mit Herrn F. aus Basel. Dieser hat bereits drei Projekte mit Blaser Architekten realisiert.
Der Neubau des Mehrfamilienhaus C.F Meyer-Strasse 43 wurde vor zwei Jahren fertig gestellt. Mit neun Wohneinheiten macht es von Innen und Aussen einen guten Eindruck.
Die beiden anderen Projekte waren Umbauten. Eines wird auch auf der Homepage vorgestellt. Wichtig war es Herrn F., dass die Kosten gut eingehalten wurden und auch beim Termin trotz Corona das Projekt fristgemäss abgeschlossen werden konnte. Auch konnte der Bauherr seine Ideen so einbringen, dass er rundum zufrieden war.
Auch hat er die Zusammenarbeit mit der BLKB in Bezug auf Baufinanzierung etc. gelobt.
Et Cetera
Am Rhein habe ich noch diese Garage gesehen. Bei vielen, vor allem Amerikanischen Häusern ist die Garage sehr dominant. Eine Lösung wie diese, hilft die Garage zu verstecken. Gragentüren müssen nicht hässlich sein.
Ausblick
Auf Anfang dieses Jahr habe ich für meine Wohnung eine fünfjährige Festhypothek abeschlossen. Diese läuft somit per 31.12.2026 ab. Mein Ziel ist es, meine Wohnung im Frühjahr oder Sommer 2026 zu verkaufen. Liesberg beziehen möchte ich offiziell am 1. Januar 2026. Das Bauende sollte also im September 2025 erreicht sein. Das Haus Gomes hatte ein Projektdauer von 702 Tagen, also rund zwei Jahren. Ich bin also noch gut im Zeitplan.
Ich will aber nicht länger zuwarten und von der Denkphase zur Planungsphase schreiten, gemäss dem Motto Denken – Planen – Bauen der Blaser Architekten.